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Schmerz

Aktualisiert: 11. Juni 2021

Menschen empfinden Schmerz.

Und Tiere empfinden Schmerz.

Unvorstellbar, bis in die 1980er Jahre ist man davon ausgegangen, dass Hunde keine Schmerzen empfinden. Zum Glück wissen wir es heute besser...


Doch was ist Schmerz?

Die allgemeine Definition von Schmerzen sind unangenehme Sinnes - und Gefühlserlebnisse, welche mit einer drohenden oder breits vorhanden Gewebsschädigung einhergehen.

Sie warnen uns, damit wir uns schädlicher Aktivitäten entziehen.


Ahja... und auf physiologischer Ebene?

Ein Gen namens SCN9A codiert ein Natriumkanal-Protein, das häufig in den verästelten Endigungen von Sinneszellen auftaucht, welche Schmerzreize aufnehmen und zum Gehirn weiterleiten. Diese Sinneszellen heißen Nozizeptoren.

Sie sind in jedem Organ vorhanden, außer im Gehirn, der Lunge und der Leber. Besonders viele sitzen in der Haut.


Nozizeptoren leiten mechanische, thermische oder chemische Reize als Schmerzreiz an das zentrale Nervensystem.

Der Schmerz als Empfindung selbst wird nicht direkt von den Nozizeptoren ausgelöst.

Der Reiz läuft über die Afferenz (das sind die aufsteigenden Nervenbahnen Richtung Gehirn) zum Diencephalon (dem Zwischenhirn) durch die Kerne des Thalamus (ein Teil des Zwischenhirns).

Im Telencephalon (dem Endhirn) erfolgen Schmerzwahrnehmung und die Schmerzverarbeitung.

Das bedeutet, der Schmerzort sowie die Schmerzart werden hier ermittelt.

Als Beispiel für eine mögliche Schmerzart wäre der Nozizeptive Schmerz, also der echte ausgelöste Schmerz durch beispielweise eine Schnittwunde. EIne andere Schmerzarzt ist der neuropathische Schmerz, hier ist eine Dysfunktion oder Läsion des Nerven an sich schuld.


Als Reaktion auf den Schmerz werden anschließend Maßnahmen begonnen, die den Schmerz beseitigen sollen. Das können z.B. Veränderungen des Vegetativums sein, sprich,des Blutdrucks, der Herzfrequenz oder der Darmperistaltik.

Oder motorische Reaktionen wie reflexartige Bewegungen, Mimik uvm.


Ab einer Dauer von drei Monaten wird der Schmerz als chronisch beurteilt. Dieser hat oft seine Signalwirkung verloren und ist eine eigenständige Krankheit.


Hunde empfinden ebenso Schmerzen wie wir selbst. Nur leider können sie es uns nicht sagen und oft versteckt der Hund seine Schmerzen, um im Rudel nicht als Schwachstelle angesehen zu werden - vermeintlich versteht sich.

Deshalb ist es umso wichtiger, dass der Halter das normale Verhalten seines Tieres kennt, um schon kleinste Änderungen wahrnehmen zu können.


Anzeichen für Schmerzen sind z.B.:

  • viel trinken

  • übermäßiges Hecheln

  • knabbern/lecken an Spielzeug, Decke oder anderem

  • Unruhe

  • hängende Ohren

  • Berührungsempfindlichkeit

  • meiden mancher Bewegungen

  • zittern

  • Apathie

  • Desinteresse / Schlappheit

  • auffällige Augen ( trüb etc. )


Natürlich ist bei diesen Symptomen der Gang zum Tierarzt unerlässlich.

Je nach Diagnose ist Physiotherapie dann sinnvoll.

Schmerzlinderung ist mir extrem wichtig, weshalb ich Wert auf eine evidenzbasierte Therapie lege.

Dies ist auch der Grund, warum man bei mir keine Magnetfeldtherapie o.ä. findet. Wissenschaftliche Studien, die das ganze positiv belegen gibt es nicht. Und solange ich mir nicht erklären kann, wie etwas funktioniert, wende ich es auch nicht an. Weder am Menschen noch am Hund.


Hups, jetzt bin ich etwas von Thema abgekommen. Wenn ihr positive oder negative Erfahrungen mit alternativen Heilmethoden gemacht habt, schreibt es mir gerne.


Ich wünsche euch noch einen schönen Tag, bleibt gesund.

Anne


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